
Die Geschichte der Firma Steiff
Es begann 1877 mit Margarete Steiffs Filzkonfektionswarengeschäft
Die Geschichte der Firma Steiff begann im Jahre 1877. Margarete Steiff eröffnete in ihrem Heimtort Giengen an der Brenz ihr Filzkonfektionswarengeschäft. Dort verkaufte sie selbstgenähte Kleidungsstücke und Haushaltware. Im Laufe der Jahre konnte Margarete, die mit 18 Monaten an Kinderlähmung erkrankt war, dann mehrere Näherinnen beschäftigen. In einem Modejournal entdeckte die Gründerin im Jahre 1879 das Schnittmuster für einen kleinen Stoffelefanten. Nach dieser Vorlage fertigte Margarete Steiff aus Filz das „Elefäntle“. Eigentlich war dieser Filz-Elefant als Nadelkissen gedacht, wurde aber in kürzester Zeit als Spielzeug ein Renner.
Der erste Katalog mit neuen Steiff Tieren im Jahre 1892
Bereits im Jahre 1880 erfolgte die Gründung der Margarete Steiff GmbH. 1892 erschien der erste illustrierte Steiff Katalog. Zum Sortiment gehörten neben Elefanten mittlerweile auch Hunde, Katzen, Hasen, Pferde, Schweine sowie Affen, Kamele und Giraffen. 1893 wurde die Margarete Steiff Filzwarenfabrik gegründet und ins Handelsregister eingetragen. Die Geschichte der Firma Steiff ist eng mit der Leipziger Spielwarenmesse verknüpft. Dort wurden Steiff Spielwaren erstmals Händlern aus aller Welt präsentiert. 1895 entstanden die ersten ausländischen Geschäftsbeziehungen zum Luxuskaufhaus Harrods in London. Steiff konnte dort seine hochwertigen Produkte erfolgreich anbieten.
Eine Erfolgsgeschichte: Der Neffe Richard Steiff erfand 1902 den berühmten Teddy
Von 1897 bis 1906 traten Margarete Steiffs Neffen Richard, Paul, Franz, Hugo und Otto in die Geschäftsführung der Firma ein. Als kreatives Genie erwies sich Richard Steiff, als er im Jahre 1902 den weltweit ersten Plüschbären mit beweglichen Armen und Beinen erfand. Als Vorbild diente ein in einem Stuttgarter Privatzoo lebender Braunbär. Es war der Bär 55 PB (Größe: 55cm) aus Mohairplüsch, der 1903 auf der Leipziger Spielwarenmesse als Weltneuheit präsentiert wurde. Die Florweberei Schulte in Duisburg, die noch heute dort ihren Sitz hat, produzierte für Steiff den Plüsch.
Der Bär 55 PB wurde Dank Theodor Roosevelt weltberühmt
Ein amerikanischer Händler bestellte gleich 3000 Exemplare zum Stückpreis von 8 Mark. Der Teddy wurde ein Verkaufsschlager in den USA. Der amerikanische Präsident Theodor Roosevelt, der von seinen Freunden „Teddy“ gerufen wurde, verhalf dem 55 PB zusätzlich zu seinem Ruhm. Trotz seiner Jagdleidenschaft verschonte Roosevelt einen Jungbären. Daraufhin schmückte der Karikaturist Cliffort K. Berryman seine Teddy-Roosevelt Zeichnungen mit einem kleinen Bären. Der Teddy wurde so besonders zum Kultobjekt in Europa und den USA. Der Teddy Boom sorgte dafür, dass Steiff bis 1907 neben anderen Spielartikeln 973.999 Teddybären produzierte.
Der Knopf im Ohr als unverwechselbares Markenzeichen
Wer sich auskennt, der weiß, dass man Steiff Tiere am Knopf im Ohr erkennt. Erfunden hat das Markenzeichen Franz Steiff, einer der Neffen von Margarete, im Jahre 1904. Der Knopf war anfangs noch mit einem Elefanten versehen, wurde aber später durch den Schriftzug „Steiff“ ersetzt. Es gehören neben dem berühmten Knopf im Ohr noch die Fahne und als besonderes Qualitätsmerkmal bei hochwertigen Steiff Tieren eine Hals- oder Brustmarke dazu. Mittlerweile gibt es die Plüschprodukte aus Giengen in drei Kategorien:
- „Friends“ mit dem gelben Fähnchen, rotem Schriftzug und silbernem Knopf im Einsteigersegment für Kinder
- „Originals“ mit Ohrfahne in Ecru, dunkelgrauem Schriftzug, silbernem Knopf und Halsmarke nach aufwendigen Schnittmustern gearbeitet, mehrfach gegliedert, handgestickten Nasen bei Teddybären
- „Collectors“ limitiert mit weißer Ohrfahne, rotem Schriftzug und vergoldetem Knopf und unlimitiert mit weißer Ohrfahne, blauem Schriftzug und Messingknopf für erwachsene Steiff Sammler
Der Film
Die Geschichte der Kuscheltier-Erfinderin Margarete Steiff wird eindrucksvoll erzählt in einem Film, der im Rahmen der ARD-Serie „Mein Traum, meine Geschichte“ über acht Berühmtheiten ausgestrahlt wurde.

